Wer kennt das nicht? Man meldet sich für einen Newsletter an und erhält kurz darauf eine E-Mail mit dem Hinweis „Bitte bestätigen Sie Ihre E-Mail-Adresse“. Genau das ist das so genannte Double-Opt-In-Verfahren, das eine bewusste und aktive Anmeldung zum Newsletter gewährleistet. Wie es genau funktioniert und was Sie brauchen, damit es rechtssicher ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhalt
- Was ist ein Double-Opt-In?
- Wie läuft ein Double-Opt-In-Prozess ab? – Beispiel für Double-Opt-In-Verfahren
- Was ist der Unterschied zwischen Single-Opt-In und Double-Opt-In?
- Hintergrund des Double-Opt-In-Verfahrens
- Vorteile des Double-Opt-Ins für Absender
- Nachteile des Double-Opt-Ins
- Wie sieht eine Double-Opt-In-Mail aus?
Was ist ein Double-Opt-In?
Double Opt-In (DOI), zu Deutsch etwa „doppelte Entscheidung dafür“, stammt aus dem Marketing und bezeichnet ein Einwilligungsverfahren für Verbraucher. Das Verfahren wird vor allem bei Newsletter-Anmeldungen und Registrierungen eingesetzt. Meldet sich ein Nutzer über ein Anmeldeformular beispielsweise für einen Newsletter an, erhält er im nächsten Schritt eine Bestätigungs-E-Mail, in der er die Anmeldung nochmals durch Anklicken eines Links verifizieren muss.
Damit wird sichergestellt, dass die angegebene E-Mail-Adresse gültig ist und der Empfänger die E-Mails auch wirklich erhalten möchte. Zusätzlich zum ersten Schritt der Anmeldung ist also im zweiten Schritt eine Bestätigung der E-Mail-Adresse erforderlich – daher auch der Name Double-Opt-In.
Wie läuft ein Double-Opt-In-Prozess ab? – Beispiel für Double-Opt-In-Verfahren
1. Anmeldung: Nutzer gibt E-Mail-Adresse auf der Website an
Nina möchte den Newsletter ihrer Lieblingsmarke abonnieren. Dazu besucht sie die Website der Marke. Dort gibt es ein Anmeldeformular für den Newsletter, in das Nina ihre E-Mail-Adresse einträgt. Häufig werden neben der E-Mail-Adresse weitere Daten wie z.B. der Name oder die Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen oder der Datenschutzerklärung verlangt.
2. Bestätigungsmail: Nutzer erhält eine E-Mail mit einem Bestätigungslink
Nach dem Absenden des Formulars erhält Nina automatisch eine Bestätigungs-E-Mail an ihre angegebene E-Mail-Adresse. Diese enthält in der Regel einen Bestätigungslink.
3. Bestätigung der Anmeldung: Nutzer klickt auf den Link und bestätigt die Anmeldung
Nina öffnet die Bestätigungsmail und klickt auf den darin enthaltenen Link, um die Registrierung abzuschließen. Dadurch wird zum einen sichergestellt, dass die angegebene E-Mail-Adresse korrekt ist und zum anderen, dass Nina der Nutzung ausdrücklich zustimmt.
Die Eintragung zum Newsletter sollte protokolliert werden:
Moderne CRM-Lösungen mit Double-Opt-In-Funktion erfassen das Datum der Einwilligung (Time Stamp) sowie die IP-Adresse direkt bei der Kontaktperson in der Software, um die werbliche Ansprache rechtssicher und nachvollziehbar zu machen. Verlangt ein Nutzer Auskunft über seine Daten, lassen sich die gespeicherten Informationen und Berichte auf Knopfdruck direkt aus dem System generieren. Auch im Streitfall bietet diese Protokollierung dem Versender eine verlässliche Grundlage, um die Einwilligung nachzuweisen.
4. Aktivierung: Nutzer wird für den Newsletter freigeschaltet
Geschafft! Nach Klick auf den Bestätigungslink ist Ninas Anmeldung zum Newsletter erfolgreich abgeschlossen. Es öffnet sich eine Bestätigungsseite auf der Website ihrer Lieblingsmarke und sie erhält auch gleich eine erste E-Mail zur Begrüßung. Viele Websitebetreiber schaffen zusätzliche Anreize für eine Newsletter-Anmeldung und platzieren in der Begrüßungsmail beispielsweise einen Rabattcode.
Was ist der Unterschied zwischen Single-Opt-In und Double-Opt-In?
Im Gegensatz zum Double-Opt-In-Verfahren, bei dem eine doppelte Bestätigung zur Verifizierung erforderlich ist, genügt beim Single-Opt-In die einmalige Eingabe der E-Mail-Adresse und der Registrierungsdaten. Eine zusätzliche Bestätigung per E-Mail ist nicht erforderlich. Das Single-Opt-In-Verfahren birgt Risiken, da Fehler oder Missbrauch möglich sind. Beispielsweise können die Daten von Dritten in das Formular eingetragen werden, es besteht kein echtes Interesse oder falsche Daten werden direkt in den Verteiler aufgenommen.
Was ist das Opt-Out-Verfahren?
Beim Opt-Out-Verfahren wird angenommen, dass eine Einwilligung vorliegt, solange der Empfänger nicht ausdrücklich widerspricht. Während diese Methode bei digitaler Werbung unzulässig ist, wird sie bei postalischer Werbung häufig angewendet.
Hintergrund des Double-Opt-In-Verfahrens
Mit dem wachsenden Angebot von Online-Händlern und digitalen Werbetreibenden haben sich das Werberecht und die damit verbundenen Anforderungen im Laufe der Zeit verschärft. So sollten Unternehmen sicherstellen, dass Werbe-E-Mails nur mit Einwilligung der Empfänger versendet werden, da sonst hohe Abmahnkosten drohen. Vor diesem Hintergrund wurde nach einer sicheren Methode gesucht, die Einwilligung abzubilden. Lange Zeit wurde hier das Single-Opt-In-Verfahren eingesetzt, bei dem die Angabe einer E-Mail-Adresse ausreichte. Aufgrund der Missbrauchsmöglichkeiten durch Dritte wurde es zunehmend abgelehnt. Stattdessen hat sich das Double-Opt-In-Verfahren als bewährte Lösung für Newsletter-Anmeldungen etabliert. Es ist zwar nicht verpflichtend, bietet aber klare Möglichkeiten, die Zustimmung zum Versand und zur Datenverarbeitung nachzuweisen.
Vorteile des Double-Opt-Ins für Absender
- Höhere Datenqualität
Durch die Verifizierung der E-Mailadressen beim Nutzer, stellen Sie sicher, dass nur gültige E-Mail-Adressen in Ihre Verteilerliste aufgenommen werden. Dies verhindert Probleme wie Tippfehler bei der Anmeldung, absichtliche Falschangaben oder die Verwendung von Wegwerf-E-Mail-Adressen. - Optimierte E-Mail-Performance
Der Double-Opt-In hat positive Auswirkungen auf Ihren E-Mail-Versand. Zum einen haben Sie durch die bestätigten E-Mail-Adressen eine hohe E-Mail-Zustellbarkeit und weniger Hard Bounces, zum anderen erhöht sich Ihre Öffnungsrate, was insgesamt zu einer besseren E-Mail-Performance beiträgt. - Compliance mit gesetzlichen Vorgaben
Auch wenn es keine direkte gesetzliche Verpflichtung zum Double-Opt-In gibt, ermöglicht ein DSGVO-konformes Opt-In-Verfahren, die Einwilligung jedes Kontakts in Ihrer Datenbank nachzuweisen. Die Protokollierung des Bestätigungsprozesses stellt sicher, dass Sie bei rechtlichen Prüfungen eine lückenlose Dokumentation vorlegen können. - Vertrauen und Professionalität
Das Double-Opt-In-Verfahren zeigt Ihren Abonnenten, dass Sie die Sicherheit und den Schutz ihrer Daten ernst nehmen und verantwortungsvoll damit umgehen. Das schafft Vertrauen und schützt Empfänger vor Spam.
Nachteile des Double-Opt-Ins
- Höheres Abbruchrisiko und Spam-Problematik
Die doppelte Bestätigung kann dazu führen, dass Nutzer den Registrierungsprozess abbrechen oder die Bestätigungsmail im Spam-Ordner landet. Viele Anbieter arbeiten hier mit Gutscheinen oder Rabattcodes, die erst nach der vollständigen Registrierung verschickt werden, um die Abbruchrate zu minimieren.
Tipp: Informieren Sie Ihre Abonnenten auf der Danke-Seite nach dem Newsletter-Formular proaktiv darüber, dass die Bestätigungs-E-Mail im Spam-Ordner gelandet sein könnte. - Erhöhter technischer und administrativer Aufwand
Die Umsetzung des Double-Opt-In-Verfahrens erfordert spezielles Know-how und zusätzliche Ressourcen. Sowohl die technische Infrastruktur als auch die administrativen Prozesse müssen angepasst werden, um die korrekte Umsetzung zu gewährleisten. Dies kann Zeit und Geld kosten.
Wie sieht eine Double-Opt-In-Mail aus?
Eine Double-Opt-In-Mail können Sie im Corporate Design Ihres Unternehmens gestalten, sie sollte jedoch weder Werbung noch Angebote enthalten und den Fokus klar auf den Bestätigungslink richten: Sie enthält die Aufforderung, die Anmeldung zu bestätigen, wobei der wichtigste Bestandteil der Bestätigungslink ist. Über diesen Link bestätigt der Nutzer, dass er den Newsletter abonnieren möchte.
Beachten Sie, dass in dieser E-Mail noch keine personalisierte Ansprache verwendet werden sollte, da die Anmeldung erst mit dem Klick auf den Link abgeschlossen ist.

Fazit
Das Double-Opt-In-Verfahren bietet eine sichere Methode, um die Zustimmung der Empfänger für die Zusendung von E-Mails, Newslettern und anderen Mitteilungen nachzuweisen. Es schützt sowohl die Unternehmen vor rechtlichen Risiken als auch die Empfänger vor unerwünschter Werbung. Trotz des Mehraufwands für Unternehmen ist es eine wichtige Maßnahme, um Missbrauch zu verhindern und Vertrauen aufzubauen. Insgesamt trägt es dazu bei, E-Mail-Marketing effektiv und rechtskonform zu gestalten.